Bekämpft man seine Traurigkeit,
Dann hilft dabei der Lauf der Zeit,
Und ist der Weg auch noch so weit,
Nur wer ihn geht, der wird befreit,
Indem sich sein Problem aufsplitte.
In Einzelteile, jedes klein,
Dann könnt die Lösung einfach sein,
Ach wär doch unser Herz nur rein,
Und nicht geblendet von dem Schein,
Wir wandelten in uns'rer Mitte.
Woll'n wir eine Lösung finden,
Müssen aufhör'n, Zeit zu schinden,
Indem wir uns an Sorgen binden,
Denn wie sollt ein Problem verschwinden,
Geh'n wir's nicht an mit festem Schritte?
Doch kann man das nicht erzwingen,
Erst muss man mit Ängsten ringen,
Ehrlich sie zum Vorschein bringen,
Weil uns're Sorgen sie bedingen,
Uns anzulügen scheint fast Sitte.
Möchte man den Grund versteh'n,
Nicht mehr sich im Kreise dreh'n,
Muss man in die Tiefe geh'n,
Dort die Wunden sich anseh'n,
Die am liebsten man abstritte.
Wer ganz ehrlich sich betrachtet,
Und nach einer Lösung schmachtet,
Sich dafür nicht selbst verachtet,
Dass die Trauer ihn entmachtet,
Heilt sich selbst, wenn er's erbitte.
Erst wenn alter Schmerz rausbricht,
Die Erinnerung uns sticht,
Geht mancher mit sich in's Gericht,
Und kommt vielleicht zu der Einsicht:
Man erfährt Heilung nicht durch Dritte.
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