Im Dunkeln alleine Rot steigt die Sonne auf hinter’m Hügel, Rot färbt sie Blume und Strauch. Vögel schwingen munter die Flügel, Des Frühlings Ernt’ füllt jeden Bauch. Alle sind glücklich, alle sind frei, Alle, bis auf die Eine. Im Bett liegt sie, alles schwer wie Blei, Im Dunkeln, ganz alleine. Rot steigt die Sonne auf hinter’m Feld, Bringt zum Leuchten den See und das Korn, Wanderer kommen aus ihrem Zelt, Der Jäger stößt freudig ins Horn. Alle lachen, alle sind froh, Alle, bis auf die Eine, Die da liegt und riecht den Duft vom Stroh, Im Dunkeln, ganz alleine. Rot steigt die Sonne auf hinterm Wald, Färbt die gelben Blätter rot, Ein Erntedanklied durch die Lüfte schallt, In Eintracht bricht man das Brot. Alle danken, alle sind satt, Alle, bis auf die Eine, Die seit Tagen nichts mehr gegessen hat, Nur daliegt, ganz alleine. Rot steigt die Sonne auf hinterm Teich, Schnee und Eis glänzen im Licht, Alles sieht aus wie ein Zauberreich, Schneeflocken fallen dicht. Alle Glocken klingen heut’, Klingen für die Eine, Die sich zu lange nicht am Licht erfreut, Nur dalag, im Dunkeln, alleine.

Beitrag melden als:

Danke!