Erina schrieb:
Wegesrand Ich seh dort In blauer Zier Ein Vergissmeinich Am kühlen halbschattig Ort Zerbrechlich die Lieder öffnend Gleich geh ich los und pflück es dir. „Tu mir nichts, ich bitte dich!“ Spricht klingelnd Vergissmeinich lau „Lass mich stehen, ich bitte dich! Geh fort und schau von weitem mein leibliches Blau! “ So geh ich und behütet es fortan Morgens wenn die Nachtigall noch singt Wenn der Tag noch nicht vom Trubel des Lebens laut erklingt Mittags wenn das Türmchen schallt Die Glocke die Flur entlang hallt Dein Blümchen erschüttert Abends wenn der Mannemond Den Wind eisig pfeifen lässt Er rau über den Boden bläst Und am Buchengrund Dein Blümchen fröstelnd friert So halt ich schützend wacht So ziehen Tage des Mai ins Land Und Schützling blüht in prächtig Blau Muss ich mich doch bald verabschieden Halte schützend ein letztes Mal meine Hand Bis die Zeit gekommen ist „Bis nächstes Jahr, ich bitte dich! Bewahre mich wieder der Gefahr! Bitte, vergiss Mein nicht!“ Dann nehm’ ich Abschied, seh es verblüh’n, Im Herzen jedoch wird sein Blau noch weiter glüh’n Und kehre bald so wie versprochen, Und find’ es lieblich, nicht vom Winter gebrochen. Bis nächstes Jahr, mein zartes Band — liebst Vergissmeinnicht am Wegesrand!

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Hildegard–dein Handschuhhalterr: Das Leben ist kein Wunschkonzert, dennoch wünsche ich mir mehr