Marie Prange schrieb:
„Ich hab mich ihm gefügt“ Ich liebte dich mit Herz und Haut, hab dir geglaubt, dir blind vertraut. Gab alles auf, was einst war mein, nur um in deinem Blick zu sein. Du sagtest mir, was ich soll tun, ließ keine Zeit, um auszuruh’n. Mit wem ich rede – nein, mit keinem, vor allem nicht mit jungen, freien. Ich durfte tragen, was du willst, verhüllt und weit, bis du mich willst. Und wenn wir uns dann sah’n allein, sollt’ ich auf einmal anders sein. Dann wolltest du, dass ich gefügig, damit dein Griff wird ganz vergnügig. Du hast gedrängt, du hast befohlen, mein „Nein“ ignoriert, mich mir gestohlen. Ich trug dein Schweigen, deinen Zorn, verlor mein Lachen, ging verlor’n. Du nanntest es Gefühl – doch nein, es war nur Macht in deinem Sein. Du gingst, als wär das alles nichts, ließst mich allein im Dunkellicht. Ich blieb zurück, voll Schmerz, voll Wunden, doch hab den Ausgang selbst gefunden. Und manchmal, ja, da denk ich dran, an das, was ich nicht halten kann. Doch dann kommt all dein kaltes Tun, dein Drohen, Schweigen – kein Entschaun. Du nanntest mich so viele Namen, ließst keine Spur von Liebe ahnen. Zu hart, zu laut, zu voll Gewalt – dein Herz war leer, dein Blick war kalt. Du warst nicht zärtlich, nicht gerecht, du wolltest mich – doch nie echt. Du wolltest Macht, ich war dein Spiel, doch ich war echt – du warst zu viel. Jetzt weiß ich nicht, was ich will, denn manchmal zieht’s mich noch zu dir hin. Doch diesmal bin ich stärker, klar, und will dich nicht mehr, nicht einmal nah.

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Danke!
Hildegard–dein Handschuhhalterr: Wenn ich das recht hätte es zu kommentieren, würde ich es als schön bezeichnen, nein! Bewegend!