Seit Dreieinhalb Jahren
Es war mit Zwölf, da kam ein kalter Wind,
Verstummt ist in mir das glückliche Kind.
Seit dreieinhalb Jahren habe ich es schon.
Im Kampf mit einem Feind auf meinem Thron.
Das Lächeln, das ich zeige, ist nur Schein.
Denn tief in mir da brennt's, bin oft allein.
Verloren in Gedanken, Tag und Nacht.
Hab ich das echte Leben schon verpasst?
Die Welt dreht sich weiter, doch ich steh' still.
Ein unsichtbares Gewicht, das ich nicht haben will.
Jeder Tag ein Kampf, den keiner sieht.
Wie ein Blatt im Wind, das einfach flieht.
Ich wünsch mir nur, es wär' vorbei.
Doch diese Schwere bleibt für alle Zeit.
Ich sitze in der Schule, hör' nicht zu.
Die Worte der Lehrer, sie gehen im Nu.
Verloren in Gedanken, so fern und weit.
Gefangen in meiner Einsamkeit.
Freunde fragen, "Alles klar bei dir?"
Ich nicke nur und sag, "Ja, klar, bin hier."
Doch in mir schreit alles, ich will nur raus.
Aus diesem engen, dunklen Haus.
Die Welt dreht sich weiter, doch ich steh' still.
Ein unsichtbares Gewicht, das ich nicht haben will.
Jeder Tag ein Kampf, den keiner sieht.
Wie ein Blatt im Wind, das einfach flieht.
Ich wünsch mir nur, es wär' vorbei.
Doch diese Schwere bleibt für alle Zeit.
Ich sehe andere, wie sie lachen, frei.
Und frage mich, wann bin ich wieder dabei?
Die Leichtigkeit, sie ist mir fremd geworden.
Verliere mich in tausend düst'ren Sorgen.
Ich will doch fühlen, tanzen, wirklich leben.
Nicht nur in dieser grauen Welt umher schweben.
Die Welt dreht sich weiter, doch ich steh' still.
Ein unsichtbares Gewicht, das ich nicht haben will.
Jeder Tag ein Kampf, den keiner sieht.
Wie ein Blatt im Wind, das einfach flieht.
Ich wünsch mir nur, es wär' vorbei.
Doch diese Schwere bleibt für alle Zeit.
Die Nächte lang, der Schlaf, er will nicht kommen.
Hab schon so viele Tränen mitgenommen.
Ich schließe die Augen, seh' nur Dunkelheit.
Kein Ausweg, nur die tiefe Einsamkeit.
Ich sehn' mich nach dem Licht, nach einem Blick.
Der diesem Leiden endlich gibt 'nen Knick.
Die Welt dreht sich weiter, doch ich steh' still.
Ein unsichtbares Gewicht, das ich nicht haben will.
Jeder Tag ein Kampf, den keiner sieht.
Wie ein Blatt im Wind, das einfach flieht.
Ich wünsch mir nur, es wär' vorbei.
Doch diese Schwere bleibt für alle Zeit.
Ich sprech' es aus, die Worte fallen schwer.
Ein leises Echo kommt von irgendwoher.
Ich brauche Hilfe, halt' es nicht mehr aus.
Vielleicht gibt es doch einen Weg hinaus.
Ein erster Schritt, so klein und doch so groß.
Ich hoffe, dass ich diese Chance nutz' bloß.
Die Welt dreht sich weiter, doch ich steh' still.
Ein unsichtbares Gewicht, das ich nicht haben will.
Jeder Tag ein Kampf, den keiner sieht.
Wie ein Blatt im Wind, das einfach flieht.
Ich wünsch mir nur, es wär' vorbei.
Doch diese Schwere bleibt für alle Zeit.
Fünfzehneinhalb Jahre, seit ich zwölf bin, grau,
Ich hoffe so sehr, irgendwann wird es hellblau.
Vielleicht finde ich den Weg, irgendwann,
Dass ich mein echtes Leben leben kann.
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